In Hamburg sind die Piraten nicht nur im Hafen, sondern auch in den Fußballstadien zu finden. Wenn die Mannschaft das braun-weiße FC St. Pauli Trikot auf den Rasen trägt, wird in der Fankurve die Totenkopfflagge gehisst. Dieses seit Jahren zelebrierte Ritual hat dem Club den Ruf eingebracht, die Freibeuter der Liga zu sein.
Überraschungen garantiert
Dieser Spitzname ist gewissermaßen berechtigt, schließlich ist die Elf im FC St. Pauli Trikot alles andere als berechenbar. In der mehr als hundertjährigen Vereinsgeschichte hat man sich deshalb zu einer Mannschaft entwickelt, die nach und nach in nahezu allen Ligen vertreten war, ohne sich tatsächlich festsetzen zu können. Immerhin: In ihren besten Tagen schafften es die Kiezkicker bis ins Halbfinale der Deutschen Meisterschaft und konnten als erste Mannschaft von ihren Fans bei einer Live-Übertragung im deutschen Fernsehen bewundert werden. Von den typischen FC St. Pauli Trikot Farben war dabei allerdings nichts zu sehen – das Fernsehereignis fand 1952 statt und präsentierte sich somit in schwarz-weiß.
Dass der Club seine Fans in den vergangenen Jahrzehnten auf eine Achterbahnfahrt durch die Klassen mitgenommen hat, trübt deren Treue zum FC St. Pauli Trikot in keiner Weise. Im Gegenteil, wer ins Millerntor-Stadion geht, ist aus Überzeugung und Liebe zum Spiel dabei – und die hängt nicht von der Ligazugehörigkeit ab. Allerdings schadet es auch nicht, Weltpokalsiegerbesieger zu sein.