Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stand es schlecht um den Fußball in Deutschland. Zahlreiche Vereine waren von den Alliierten verboten worden, einen Verband zur Organisation von Ligen und Meisterschaften gab es nicht. Während die Siegermächte dem Sport auf nationaler Ebene langsam mehr Freiraum gaben, war an internationale Auftritte nicht zu denken. Erst mit der Wiederbegründung des DFB im Jahr 1950 wurde die Schaffung einer neuen Deutschen Nationalmannschaft möglich.

Das Wunder von Bern und Wembley

Ihren Turniereinstand hielt die Deutsche Nationalmannschaft 1954 bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz. Als krasser Außenseiter kämpfte sich das Team Runde um Runde nach vorn, um schließlich ein legendäres Finale gegen die ungarische Mannschaft zu spielen, das als „Wunder von Bern“ bekannt wurde. Erst in den letzten Minuten konnte Helmut Rahn das entscheidende Tor und Deutschland damit zum Weltmeister machen. Der Treffer veranlasste den Sportkommentator Herbert Zimmermann zu seinem nicht weniger legendären Jubelausbruch: „Tor! Tor! Tor!“ und fünf Minuten später „Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!“

Mit diesem Auftakt hatte sich die Deutsche Nationalmannschaft zwar aus dem Stand an die Spitze des internationalen Fußballs gespielt, das hohe Niveau konnte man aufgrund der Bedingungen in der Heimat nicht halten. Erst mit der Gründung der Bundesliga 1963 gab es in Deutschland wieder echten Profifußball und damit bessere Auswahlmöglichkeiten. Das zahlte sich bei der WM 1966 aus, bei der man es bis ins Finale schaffte, dort aber der britischen Auswahl unterlag. Aufgrund des umstrittenen Wembley-Tors wird der Ausgang dieses Spiels noch heute kontrovers diskutiert.

Doppelschlag auf internationalem Rasen

Den nächsten großen Erfolg erzielte die Deutsche Nationalmannschaft mit dem Finalsieg gegen die damalige Sowjetunion bei der Europameisterschaft 1972. Damit konnte das Team erstmals auch den europäischen Fußballthron erklimmen. Den echten Höhepunkt erreichte man aber 1974, als man sich zum zweiten Mal die Weltmeisterschaft sichern konnte. Damit war die deutsche Elf die erste Mannschaft, die eine EM und WM in Folge für sich entscheiden konnte.

Danach wurde es etwas ruhiger um die deutsche Auswahl. Bei den 1976 und 1978 stattfindenden internationalen Turnieren konnte man nicht glänzen. Nach der WM wurde deshalb ein Trainerwechsel fällig. Jupp Derwall kam für Helmut Schön und führte die Mannschaft auf den Erfolgspfad zurück. In der Vorbereitung auf die EM 1980 blieb man ungeschlagen und ging deshalb als Favorit ins Turnier. Und tatsächlich: Die Deutsche Nationalmannschaft warf Italien, die CSSR und die Niederlande aus dem Rennen und gewann anschließend das Endspiel gegen Belgien. Die Europameisterschaft wurde zum zweiten Mal gesichert.

Weltmeisterschaft, die Dritte

Der nächste Titel ließ nur zehn Jahre auf sich warten. Unter Führung des „Kaisers“ schoss die Deutsche Nationalmannschaft Argentinien aus dem WM-Finale und sicherte sich damit die dritte und vorerst letzte Weltmeisterschaft. Das Titelsammeln war damit aber noch nicht beendet. 1996 beendete Oliver Bierhoff das spannende Finalspiel der EM gegen Tschechien mit einem Golden Goal, was der deutschen Auswahl die dritte Europameisterschaft einbrachte. Für weitere Titel hat es bislang nicht gereicht, doch dank der 2006 in Deutschland abgehaltenen WM steht Fußball hierzulande so hoch im Kurs wie lange nicht mehr. Mit derart großer Unterstützung ist der nächste Titel nur eine Frage der Zeit.