Wie viele andere Traditionsmannschaften auch hat der FC St. Pauli seine Ursprünge in einer Turnermannschaft. Die entdeckte das runde Leder 1907 für sich und eröffnete 1910 die eigene Fußballabteilung. Die Kicker zogen es allerdings vor, eigenständig zu werden und sagten sich deshalb 1924 von ihrem Mutterverein los. Zwar war man damit unabhängig, blieb aber auch sportlich weiterhin ein Leichtgewicht. Die Erfolge waren deshalb auf eine Stadtmeisterschaft und das Erreichen der Endrunde der Norddeutschen Meisterschaft 1931 beschränkt.
Zweitklassig mit Ambitionen
Daran änderte sich erst mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges etwas, als es dem FC St. Pauli gelang, leistungsstärkere Spieler zu rekrutieren. Dies gipfelte 1948 in der Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft, bei der man sich zum Leidwesen der Paulianer im Halbfinale gegen den 1. FC Nürnberg geschlagen geben musste. Und obwohl auch das kommende Jahrzehnt keine sportlichen Glanzleistungen bereithielt, konnte man Geschichte schreiben: 1952 wurde mit dem DFB-Pokalspiel gegen Hamborn erstmals ein Fußballspiel live im deutschen Fernsehen übertragen.
Für die 1963 gegründete Bundesliga konnte sich der FC St.Pauli nicht qualifizieren; ein schneller Aufstieg wollte ebenfalls nicht glücken, was eine über ein Jahrzehnt andauernde Zweitligazugehörigkeit zur Folge hatte. Erst 1977 schafft man schließlich den Sprung ins Oberhaus, nur um in der darauf folgenden Saison wieder abzusteigen. Finanziell ging es in dieser Zeit ebenfalls bergab, sodass ein Jahr später der Zwangsabstieg in die Drittklassigkeit nach Lizenzentzug folgte.
Im Fahrstuhl durch die Ligen
Dem FC St. Pauli gelang in den folgenden Jahren zwar mehrfach die Rückkehr in die Bundesligen, einen festen Platz konnte man sich allerdings nirgends erobern. Stattdessen pendelt der Verein seit den 80er Jahren beständig zwischen Zweiter und Erster Bundesliga, musste sich zwischenzeitlich aber auch mehrfach sogar als Drittligist behaupten.